Es fehlte eine Stimme zur Mehrheit: FDP Reinickendorf muss Direktkandidaten-Wahl wiederholen
Eigentlich hatte sich Martin Strubenhoff gegen seinen Gegenkandidaten durchgesetzt. Leider zu knapp für eine Mehrheit. Das Problem: Die Frage, ob Enthaltungen als Stimmen zählen. Von Margarethe Gallersdörfer.
Dann lieber unsere Probleme, denkt sich derweil die FDP Reinickendorf: Die wiederholt heute um zwölf Uhr nur schnell die Wahl ihres Kreiskandidaten. Kreischef Andreas Bibi erklärt am Checkpoint-Telefon: Der Kandidat Marius Strubenhoff hatte sich bei der regulären Wahlkreisversammlung im Dezember knapp gegen seinen Gegenkandidaten Robert Frank durchgesetzt. Zu knapp, wie sich herausstellte, für die absolute Mehrheit, die es laut FDP-Bundessatzung braucht, fehlte eine Stimme. Es hätte noch einen zweiten Wahlgang gebraucht.
Ursprung des Fehlers: Die Frage, ob Enthaltungen als abgegebene Stimmen zählen – die Bundessatzung sagt ja, die Landessatzung, an der man sich orientiert habe, schweige dazu, erläutert Bibi etwas zerknirscht. Offiziell Bedenken habe am Freitag schließlich das Bezirkswahlamt angemeldet, die Einladungen an die Bundeswahlkreismitgliederversammlung gingen am gleichen Tag heraus. Bisschen peinlich alles! Mit einem weiteren Schluckauf rechne er aber nicht, sagt Bibi: Frank habe „sportlich“ erklärt, eine missliche Situation nicht ausnutzen zu wollen, und trete nicht erneut an. Wenn nicht noch plötzlich jemand anders seinen Hut in den Ring wirft, dürfte Strubenhoffs Wiederholungskrönung reibunglos ablaufen.