Es wird eng in Schöneberg: Parkscheinautomaten auf Parkplätzen
Von rund 4700 Parkplätzen fallen nun 8 weg für Parkscheinautomaten. Die übrigen knapp 200 Parkscheinautomaten sind allerdings auf Gehwegen installiert worden. Von Robert Ide und Lotte Buschenhagen.
Wie viel Platz brauchen Parkplätze? Diese Frage wird in den enger werdenden Kiezen Berlins (also in allen) mit immer heftigerer Heftigkeit geführt – und ist manchmal auch für eine Heiterkeit gut. FDP-Lokalpolitiker Reinhard Frede wittert zum Beispiel einen Skandal von „Schilda in Schöneberg“, weil Parkscheinautomaten direkt auf Parkplätzen platziert worden sind, wo nun nicht mehr parkraumgewirtschaftet werden kann (Foto hier). Damit seien vom Bezirksamt „acht vorhandene Parkplätze“ in der Innsbrucker Straße „nachhaltig vernichtet“ worden.
Schaut man allerdings auf „Google Street View“ (hier), wird man erkennen: Nahezu die gesamte Innsbrucker Straße ist gesäumt von Parkplätzen, an beiden Straßenrändern und auf dem Mittelstreifen. Die zuständige Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) rechnet dazu auf Checkpoint-Anfrage vor: „Die Innsbrucker Straße durchläuft die Parkzonen 84 und 87. In diesen beiden Zonen wurden insgesamt 207 Parkschein-Automaten aufgestellt. Fast alle wurden auf Gehwegen installiert, in diesen acht Fällen musste in der Innsbrucker Straße auf Parkbuchten zurückgegriffen werden.“ Und weiter: „In den beiden Zonen gibt es rund 4700 Parkplätze.“
Wir übersetzen also den Parkplatz-Skandal von Schöneberg: 8 Parkplätze fallen weg für Parkscheinautomaten. Rund 4700 minus 8 Parkplätze bleiben erhalten. 199 Parkscheinautomaten verengen nun die Bürgersteige. Angesichts dieser Zahlen könnte man auch einmal fragen: Warum überhaupt müssen Automaten für Parkplätze generell auf Gehwegen stehen? Die Verkehrsverwaltung antwortet, dass dafür die Bezirke zuständig seien und stellt fest: „Im Allgemeinen erfolgt die Aufstellung außerhalb von Fahrbahnen und Seitenstreifen.“ In Berlin gilt damit weiterhin das Gesetz der Straße: Kannste einparken!