Was wir aus dem Ergebnis von Sachsen-Anhalt lernen
Berlin kann aus der Landtagswahl im Osten Lehren ziehen – etwa, dass Meinungsumfragen vor der Wahl ähnlich verlässlich sind, wie ein Horoskop. Ein Kommentar. Von Lorenz Maroldt
Seit gestern Abend wissen in Deutschland ein paar Menschen mehr, dass der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt „Haseloff“ heißt und nicht „Hasselhoff“ (und dass das vorerst auch so bleibt) – für alle anderen hat die „taz“ heute das passende Titelbild gebastelt (hier zu sehen).
Was wir jetzt sonst noch wissen:
+ dass Markus Söder die 37,1% der CDU für „ein tolles Ergebnis“ hält – und dass die Wahl „vor allem aber ein ganz persönlicher Erfolg für Reiner Haseloff“ ist (damit niemand auf die Idee kommt, das könnte etwas mit Armin Laschet zu tun haben).
+ dass ein ZDF-Reporter „eine konservative Mehrheit in Sachsen-Anhalt“ gefunden… pardon: erfunden hat – die Idee ist allerdings nur ein Vogelschiss in der Geschichte des Senders (und die AfD ist nicht konservativ).
+ dass Magdeburg „Mackdeburg“ heißt und nicht etwa „Maahhgdeburg“.
+ dass Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow der Meinung ist, „die rechten Parteien“ hätten „mehr als 60% gewonnen“ – und sie damit neben einer Rechts-Links-Sehschwäche auch ihre mangelnden Mathekenntnisse offenbart: Die klassischen „linken“ Parteien SPD (8,4%) und Linke (11%) kommen zusammen nicht einmal mehr auf 20%.
+ dass Meinungsumfragen vor der Wahl genau so ernst zu nehmen sind wie mein Horoskop in der „B.Z.“ (für heute ist als Tagestrend „Harmonisch“ angesagt – wenn die wüssten!).