Mindestlohn für Berliner Schul-Caterer – Die Sache ist unfassbar peinlich

Die fehlerhafte Ausschreibung ist raus, jetzt muss eine Lösung gefunden werden – schnell, denn der Catering-Vertrag für Berlins Schulen läuft im Sommer aus. Ein Kommentar von Anke Myrrhe

Mindestlohn für Berliner Schul-Caterer – Die Sache ist unfassbar peinlich
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

wenigstens in einem Punkt sind sich alle Beteiligten einig (seltene Senatskonstellation): Die Sache ist unfassbar peinlich. Im Dezember hatte der Senat den Berliner Mindestlohn beschlossen, der soll bald mit 12,50 Euro den höchsten Wert der Republik haben, das Gesetzgebungsverfahren läuft allerdings noch. Währenddessen hat bei der ersten großen Ausschreibung (Neuvergabe des Schulessens zum 1. August) das Land Berlin nicht nur die eigenen Zielsetzungen um 3,50 Euro unterschritten, sondern auch den seit Januar bundesweit geltenden Mindestlohn (9,35 Euro) um 35 Cent.

Während sich Wirtschaftsverwaltung (Pop, Grüne) und Schulverwaltung (Scheeres, SPD) im beliebten Berliner Schuldzuweisungs-Bingo verloren (nimm du ihn, ich habe ihn sicher), suchten am Montag hektisch alle nach einer Lösung, die zumindest die Mindestanforderungen des Berliner Peinlichkeitsgesetzes erfüllt.