Einsparungen in der Berliner Kulturszene: Ex-Kultursenator Lederer macht humorvolle Sponsoring-Vorschläge
Trotz Protesten muss Berlins Kulturszene künftig mit 130 Millionen Euro weniger auskommen. Auch Ex-Kultursenator Lederer protestiert und bringt humorvolle Sponsoring-Vorschläge ein. Von Margarethe Gallersdörfer.

Und saure Gurken! Berlins Kulturszene dreht die Lautstärke hoch. Weil ihr zuständiger Senator Joe Chialo (CDU) sich bei den Haushaltsnachverhandlungen offenbar weitgehend kampflos ergab, entfallen zwölf Prozent des bisher geplanten Etats, mithin 130 Millionen Euro. Daran sollen auch die Proteste nichts ändern, verkündete der Regierende am Wochenende. Nur punktuell sollen für einzelne Bühnen, die partout nicht wirtschaftlich arbeiten können – wie zum Beispiel das Kinder- und Jugendtheater Grips – „politische Schwerpunkte“ gesetzt werden, sagt Kai Wegner (CDU). Für den Rest gelte: Preise erhöhen, mehr Kund:innen gewinnen. Um das zu begründen, lässt Wegner eine ganz bestimmte politische Figur mal wieder die, ähm, Bühne betreten: „Ist es richtig, dass die Verkäuferin im Supermarkt, die wahrscheinlich eher selten in die Staatsoper geht, mit ihrem Steuergeld diese Eintrittskarten allesamt mitsubventioniert?“ Uff.
Chialos Amtsvorgänger Klaus Lederer (ehem. Linke) nennt die schwarz-roten Pläne übrigens „Irrsinn“ – und beteiligte sich am Freitag an einem demonstrativen Trauermarsch für die Berliner Kulturlandschaft. Der Ex-Kultursenator machte gleich ein paar Vorschläge, wie berühmte Kulturinstitution „wirtschaftlicher“ werden könnten: Volkswagen-Bühne, Staatsoper Uber den Linden, Kosmetische Oper – „powered by L’Oreal Paris, Pröbchen gibt’s dann statt Konfekt am Ausgang“. (Q: Instagram)
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