„Manne“ Moslehner gestorben

Der Fall von Manfred „Manne“ Moslehner steht für fast alles, was in der Berliner Wohnungspolitik über Jahre falsch gelaufen ist: fatale politische Entscheidungen, herzlose Investoren, fehlende staatliche Hilfen, Innenstadt-orientierter Aktivismus, überforderte Amtsgerichte. Seit seiner Geburt 1939 lebte Moslehner in „Kleinkleckersdorf“, wie die Reinickendorfer Siedlung „Am Steinberg“ von ihren Bewohnern genannt wird.

Vor 15 Jahren verkaufte der SPD-Linke-Senat das Landeseigentum an ein Immobilienunternehmen, das Modernisierungen und Mietsteigerungen durchsetzen wollte. Für Moslehner hätte das Mehrausgaben von 1360 Euro bedeutet – bei 1000 Euro Rente. Er widersetzte sich, der Investor kündigte die Räumung an, das Amtsgericht bestätigte deren Rechtmäßigkeit. Da war „Manne“ bereits 84 Jahre alt. Erst Ende 2024 erklärte das Landgericht die fristlose Kündigung im letzten Moment für unwirksam, zur großen Freude vieler Nachbarn. Viel Zeit blieb Manfred „Manne“ Moslehner nicht in seinem Reihenhäuschen: Vergangene Woche ist er gestorben.