Freie Fahrt nur ohne Promille? Trunkenheit am Steuer soll in Brandenburg gesetzlich ausgebremst werden.
Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) fordert eine Null-Promille-Grenze, um das Unfallrisiko im Straßenverkehr weiter zu senken. Was hält die Berliner Amtskollegin davon? Von Robert Ide und Christian Latz.

so, bitte anschnallen und Vorsicht an der Straßenkante: Wir sind heute mit dem Auto unterwegs – aber nur noch mit null Promille. So will es künftig Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW), um endlich eine der berühmtesten Liedzeilen über das Berliner Umland überflüssig zu machen: „In Brandenburg, in Brandenburg / Ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt.“ Besoffenheit als Unfallursache soll also gesetzlich ausgebremst werden. „Schon bei geringem Alkoholkonsum steigt das Unfallrisiko erheblich“, sagt Tabbert (via „MAZ“), „Alkohol und Kiffen im Straßenverkehr gehen deshalb gar nicht.“ Seine Berliner Amtskollegin sieht hingegen keinen Bedarf, sich am Steuer voll und ganz zu bremsen. „Es gibt in Deutschland einheitliche Promille-Grenzwerte im Straßenverkehr und die hat man einzuhalten, mit Rücksicht auf sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer“, wehrt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) den Vorstoß ab.
Beim Koalitionspartner SPD dagegen kommt die Initiative aus dem Umland gut an. „Das kann ich nur unterstützen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher Tino Schopf dem Checkpoint. „Als Fahrzeugführer hat man eine Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere. Da kann man nicht sagen: Ein Glas kann ich trinken.“ Und was denken Sie, ganz nüchtern betrachtet, zu dieser Frage?