Wedl-Wilson wird neue Kultursenatorin
Drei Tage nach dem Rücktritt des unglücklich agierenden Joe Chialo präsentierte Kai Wegner gestern seine neue Kultursenatorin: Sarah Wedl-Wilson muss nun künftig den Theatern, Opern und Künstlern in Berlin das Geld wegnehmen. Die Britin mit österreichischem Pass ist derzeit Kulturstaatssekretärin und rückt eine Stufe nach oben.
Wedl-Wilson beschrieb die Herausforderungen ihres neuen Jobs gestern ein wenig konzilianter: Es gehe darum, die „hohe Qualität der Kultur in Berlin“ trotz Einsparungen weiterhin sicherzustellen. Wie das gelingen soll? Unter anderem durch „offene, transparente, rechtzeitige Kommunikation mit den Einrichtungen“. Der Name „Chialo“ fiel in den Statements von Wegner und noch Wedl-Wilson nicht einmal.
Zweifel, ob Sarah Wedl-Wilson die formal-rechtlichen Voraussetzungen für das Amt verfügt, wischte Wegner am Montag beiseite. Sie erfülle „beamtenrechtlich alle Voraussetzungen“, sagte Wegner. Die Rechtslage ist allerdings nicht so eindeutig – und der Bund legt sie explizit anders aus: Bundesminister müssen zwingend die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Die Senatskanzlei stört das nicht: Wedl-Wilson soll am 22. Mai im Abgeordnetenhaus vereidigt werden. Randnotiz: Im Berliner Senat wären dann acht von elf Mitgliedern Frauen. Macht eine Quote von 72 Prozent.