Wegen Chaos bei Cannabis-Regulierung: Berliner Cannabis-Club flüchtet nach Brandenburg
Endlich soll in Berlin die Rechtsverordnung zum Cannabiskonsum beschlossen werden. Zu spät aber für den Green Cannabis Social Club: Der flüchtete wegen des Chaos nach Brandenburg. Von Christian Latz.
Wo Kreuzberg ist, ist Marihuana nicht weit. Und damit zum nächsten Thema: Der Senat will am Dienstag endlich die Rechtsverordnung zum Cannabiskonsum beschließen. Dieses Mal wirklich. Ganz im Ernst. Den Glauben daran konnte man zwischenzeitlich schon verlieren. Immerhin war Schwarz-Rot in dieser ungeliebten Aufgabe träger als der härteste Kiffer. Die Regelung hätte eigentlich am 1. Juli vorliegen müssen.
Nicht nur deshalb ist der Green Cannabis Social Club bereits aus Berlin geflohen und mittlerweile in Brandenburg registriert. Dort gab es für den Verein am Montag die landesweit erste Genehmigung. „Wir werden bis Ende der Woche den Samen in die Erde bringen“, freute sich Vereinsboss Christian Schmidt am Checkpoint-Telefon. Dass das nun in Oranienburg kurz hinter der Landesgrenze passiert, habe vor allem mit dem erwarteten Chaos in Berlin zu. „Uns war früh klar, dass es in Berlin aufgrund der Konstruktion ein Zuständigkeitsgerangel zwischen Land und Bezirken geben wird.“ Anders in Brandenburg. Dort sei das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) sehr gut aufgestellt, lobt Schmidt. „Wir sind froh, dass wir in Berlin nur Zuschauer sind.“ Berlins Verwaltung ist, wenn es selbst Kiffern zu chaotisch wird.