Streit um Zugang zu Berliner Freibädern: Initiative kämpft gegen Bargeldverbot und Ausweispflicht

Die Initiative „Freibad einfach für alle“ hält die neuen Einlassregeln der Berliner Bäder-Betriebe für diskriminierend und startet eine Online-Petition, um das zu ändern. Von Christian Latz und Jessica Gummersbach.

Streit um Zugang zu Berliner Freibädern: Initiative kämpft gegen Bargeldverbot und Ausweispflicht
Foto: IMAGO / Jürgen Held

Bei den aktuellen Temperaturen bekommen auch alle Daheimgebliebenen Urlaubsgefühle. Statt Strand heißt es dann eben Freibad. Allerdings ziehen nun graue Wolken am Berliner Freibadhimmel auf: „Keine Freibad-Saison für alle, sondern eine Exklusiv-Bad-Saison für wenige“, kritisiert die Initiative „Freibad einfach für alle“ die aktuelle Situation und fordert mit einer Online-Petition die „Aufhebung diskriminierender Zugangsregelungen“. Was ist da los am Beckenrand?

Hintergrund sind die neuen Einlassregeln der Berliner Bäder-Betriebe: In fünf Sommerbädern gibt es testweise ab 10 Uhr morgens nur Online-Tickets, gezahlt werden kann ausschließlich digital. Außerdem gilt weiterhin die Ausweispflicht. Auch dadurch wurde der Ticket-Schwarzmarkt vor dem Sommerbad am Insulaner erst möglich, der vergangene Woche nach Checkpoint-Recherchen (CP vom 7.8.) aufgeflogen war.
Die Petition gegen die Regel läuft bereits seit Juni, mehr als 1300 Unterschriften wurden gesammelt, teils direkt vor den Eingängen der Sommerbäder. Die Initiatoren sehen insbesondere Kinder und Jugendliche, ältere und arme Berlinerinnen und Berliner und Menschen ohne EU-Ausweis benachteiligt: „Wir wollen Baden, Spielen, Entspannung, Pommes und Freizeit für alle!“

Wir drücken angesichts der Hitze bei unserem heutigen Sommer-Song des Tages auf Play: „36Grad“ von 2raumwohnung. Die ganze Checkpoint-Playlist auf Spotify finden Sie hier.