Wie mit dem Ende der Barzahlung in BVG-Bussen ein Stückchen Berlin verschwindet

Vorne beim Fahrer zahlen – das wird bald nicht mehr zum Erlebnis werden. Eine Erinnerung an markige Berliner Sprüche. Von Lorenz Maroldt und Thomas Lippold.

Wie mit dem Ende der Barzahlung in BVG-Bussen ein Stückchen Berlin verschwindet
Foto: Robert Schlesinger/dpa

Bei der BVG endet eine Ära, die über Jahrzehnte zur unerschütterlichen Folklore Berlins gehörte: Wenn demnächst die Vordertüren der Busse wieder öffnen, können Tickets dort nur noch bargeldlos gekauft werden. Nie wieder werden wir hören, dass der Fahrer angesichts eines Zwanzigers hoch erfreut sagt: „Seh‘ ick aus wie ‘ne Sparkasse?“ (früheren Generationen auch in der Variation „Bin ick ‘ne Wechselstube?“ bekannt), nie wieder wird es heißen: „Keene Monatskarte, aber eenen uff dicke Hose machen – dit ham wa jerne.“ Aber auch die Fahrer müssen sich umgewöhnen – noch vor kurzem wurde die Frage, ob Kartenzahlung möglich ist, gerne mit einem trockenen „Wat!?“ gekontert.

Aber wann können die Fahrgäste denn endlich wieder vorn einsteigen?“, will Checkpoint-Leserin Renate Hartmann wissen – zum Schutz der Fahrer sind inzwischen ja alle Busse mit Acrylscheiben ausgerüstet worden.