Wie Siemens die Senatskanzlei unter Druck setzte
Behaupte nie wieder jemand, R2G sei wirtschaftsfeindlich: Die „WamS“ hat Protokolle von 2018 veröffentlicht, die die Verhandlungen zwischen Senatskanzlei und Konzern zur Ansiedlung des Siemens-Innovationscampus wiedergeben. Demnach kam Siemens sehr breitbeinig daher: Priorisierung eigener Belange, „konstruktiver Umgang“ mit dem Denkmalschutz, „Ermöglichung von Abrissgenehmigungen“, Siemensbahn auf Landeskosten – aber mit Konzernvorgaben zu Takt und Anbindungen. Laut dem Bericht lassen sich die Ansagen von Siemens etwa mit „Fordern und gefördert werden“ zusammenfassen. Die Senatskanzlei ist dem Konzern weit entgegengekommen – um dessen sukzessiven Rückzug aus Berlin zu verhindern und in der bisher unbestätigten Erwartung, dass Siemens hier nicht nur ein riesiges Immobilienprojekt aufzieht, sondern ernstzunehmende Arbeitsplätze schafft.