Anwalt wirft dem Checkpoint falsche Überstunden-Berechnung des Berliner Feuerwehrchefs vor
Post von Anwalt Christian Schertz – im Auftrag von Feuerwehrchef Karsten Homrighausen. Es geht um die Besuche des Landesbranddirektors bei drei Spielen der Fußball-EM im Olympiastadion (CP von Montag). Bei einem Vorrundenspiel und beim Viertelfinale war er dienstlich zu Repräsentation und Austausch mit Verantwortungsträgern, zum Finale ging er dann privat.
Aber: Bei allen drei Terminen war er als „Behördenleiter vom Dienst“ in Rufbereitschaft. Fußball-EM und immer das Auge auf dem Diensthandy? Ja, denn das „unterstreicht die Verantwortung des Landesbranddirektors insbesondere an den genannten Spieltagen“, sagte ein Sprecher.
Doch bei Mathe mit dem Checkpoint soll etwas schiefgegangen sein. Wir errechneten, Homrighausen hätte mit der Rufbereitschaft mindestens 7,5 Stunden zusätzlich auf seinem ohnehin üppigen Mehrarbeitskonto. Unwahr, schreibt Anwalt Schertz. Seine Kanzlei vertrete Homrighausen „persönlich“. Und der habe „nur Freizeitausgleich in Höhe von 1/8 der geleisteten Rufbereitschaftszeit“ und „unter einer Stunde“ für die drei Spiele. Wir blättern noch mal in der Behördenantwort der Feuerwehr: An den drei Spieltagen war der Chef „laut Dienstplan als Behördenleiter vom Dienst eingeteilt“. Es „handelt es sich um eine 24/7-Funktion der täglichen Gefahrenabwehr“, und zwar „in Rufbereitschaft“. Hat der Checkpoint doch richtig gerechnet? Für einen Rufdienst an einem normalen Arbeitstag werden Homrighausen etwa 1,5 Stunden dafür angerechnet, an freien Wochenendtagen 3 Stunden. Macht für die drei Spieltage 1,5 Stunden (Di., 25.6.) plus 3 (Sa., 6.7) plus 3 (So., 14.7.) also 7,5 Stunden. Aber am 6.7. war er ja dienstlich im Stadion, dann kämen wir auf 6 Stunden Mehrarbeit. Versüßt mit Fußball.