SPD-Landesvorsitzende sind schockiert: Berliner SPD äußert sich kritisch zur Causa Gelbhaar

Mit dem Vorfall um Stefan Gelbhaar sehen Böcker-Giannini und Hikel das zukünftige Vorgehen gegen Gewalttäter gefährdet. Der Einzelfall könnte Tätern künftig als Referenz dienen. Von Margarethe Gallersdörfer.

SPD-Landesvorsitzende sind schockiert: Berliner SPD äußert sich kritisch zur Causa Gelbhaar
Foto: dpa / Sebastian Gollnow

Und die Berliner SPD? Hält sich vornehm zurück zum Elend bei der direkten Konkurrenz. Ehrensache.

Nicht! Haha, was dachten Sie denn? Es ist Wahlkampf! Wir angeln aus dem Postfach ein Statement von Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel. Bei allem Spott, Unrecht haben sie nicht:

„Als Landesvorsitzende der SPD schockiert uns der Vorfall bei den Berliner Grünen immens, weil er vor allem den von Gewalt betroffenen Frauen einen Bärendienst erwiesen hat. Es besteht die Gefahr, dass sich Betroffene in Zukunft in noch stärkeren Rechtfertigungszwängen sehen, wenn sie gegen Gewalttäter vorgehen. Denn dieser Einzelfall wird Tätern künftig als Referenz dienen (…)“

Robert Habeck, schreiben Berlins Chef-Sozis weiter, trete nun „als Bundeskanzler-Kandidat für eine Partei an, die einen MdB aussortiert hat, ohne die im Raum stehenden Vorwürfe rechtsstaatlich zu untersuchen“. Böcker-Giannini und Hikel wollen diese Grünen-Fehlleistung aber auch zum Anlass nehmen, die Schutz-Strukturen für Frauen im eigenen Landesverband „kritisch zu hinterfragen“.