Zirkus Cabuwazi muss in wenigen Wochen umziehen, hat aber kein Geld dafür

Der gemeinnützige Zirkus muss innerhalb des Tempelhofer Feldes auf einen anderen Standort ausweichen. Das versprochene Geld vom Senat ist noch nicht in Sicht.

Zirkus Cabuwazi muss in wenigen Wochen umziehen, hat aber kein Geld dafür
Foto: Kai-Uwe Heinrich

Berlins bester Zirkus heißt Cabuwazi – erfolgreich seit 25 Jahren, anerkannt in der Kinder- und Jugendbildung, engagierte Arbeit mit jungen Geflüchteten, parteiübergreifend gelobt („toll“, „sensationell“), bekannt im ganzen Land, CP-Prädikat: wertvoll. Na das wäre doch gelacht, wenn der Senat, der Kooperationspartner des gemeinnützigen Zirkus ist, nicht auch daraus eine Clownsnummer machen würde… Und die geht so: Seit fast drei Jahren gastiert der allein durch Spenden finanzierte Zirkus Cabuwazi auf dem Tempelhofer Feld, doch weil hier keine dauerhaften Bauten erlaubt sind (außer Klohäuschen), muss er spätestens Ende Dezember den Standort wechseln. Aber wohin? Lange kümmert sich niemand darum, doch dann schien der Tag der Rettung gekommen: Zur Jubiläumsfeier verkündeten Michael Müller und Umweltstaatssekretär Stefan Tidow die frohe Botschaft: Cabuwazi kann auf dem Feld bleiben – nur ein kleiner Umzug vom Columbiadamm zum Tempelhofer Damm ist nötig, um dem Gesetz zu entsprechen. Sozialsenatorin Elke Breitenbach und Bildungsstaatssekretärin Sigrid Klebba feierten inmitten bunter Ballons fröhlich mit, gemeinsam schnitt die Politikertruppe die Torte an…

Dann gingen alle nach Hause, und es geschah: nichts. Keine der drei Verwaltungen hält sich zuständig für die Umzugskosten und Erschließungskosten (ca. 850.000 Euro) und das „ok“ der bezirklichen Denkmalbehörde (Beteiligte Nr.4) liegt auch noch nicht vor. Fazit: Im Cabuwazi fangen die Clowns an zu weinen, und im Senat spielen sie weiter Mikado: Wer sich zuerst rührt, hat verloren. Aber vielleicht schlägt heute der Regierende Bürgermeister ja mal mit der Faust auf den Tisch – damit sich endlich was bewegt.