Für und Wider der Sonntagsöffnung

Es steht zu befürchten, dass es mit dem Sporttreiben in der Region noch schlimmer wird, wenn in Berlin womöglich auch sonntags alle Geschäfte öffnen (will die FDP). Schließlich fallen die Märker bereits jetzt scharenweise zum Shoppen ein, nur weil sie am Reformationstag frei haben, während die Berliner arbeiten müssen (außer dieses Jahr). Apropos einfallen: Im gestrigen CP gab’s ja die Bitte, doch mal Einfälle zum Für und Wider Sonntagsöffnung zu liefern. Hier schon mal eine kleine Auswahl, verbunden mit der freundlichen Aufforderung, doch fleißig weiter an checkpoint@tagesspiegel.de zu mailen. Tendenz unter den Zuschriften im Augenblick: 57 Prozent pro und 43 contra Sonntagsöffnung.

Bernhard Jahntz: „Ich finde es pervers, wenn jeder an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr einkaufen soll. Denkt denn niemand an die Menschen, denen wegen der unterdrückbaren Gelüste der Konsumberauschten der Ruhetag flöten geht, weil sie dann arbeiten müssen?“
 
Jens Dettloff: „Ich bin dafür. Starke Gewerkschaften und Kirchen gibt es in Schweden auch. Und trotzdem haben viele Geschäfte geöffnet. Wenn das dort geht, sollte das auch bei uns gehen, oder?“
 
Ursula Hardmeier: „Ich bin gegen noch mehr Sonntagsöffnungen und weiß gar nicht, was diese regelmäßigen Anträge alle paar Jahre sollen. Ist das als Zeichen dafür zu werten, dass es die FDP wieder gibt? Die Argumente sind sattsam bekannt, so dass mir nur dazu einfällt: Nicht schon wieder!“
 
Gabriele Decker: „Ich bin für die Öffnung. Schichtdienst gibt es auch in anderen Bereichen. Wer am Sonntag nicht shoppen kann, aber die Muße dazu hat, kauft jetzt im Internet ein. Das ist schlecht für die Einzelhändler. Wer in den Gottesdienst will, hat in der Regel jeden Tag die Möglichkeit.“
 
Ernst Ohl: „Sonntagsarbeit mit zusätzlichem Lohn (plus 100 Prozent) vergüten. Und die FDP-Klientel (Hausärzte) auch dazu verpflichten.“
 
Sabine Schiel : „Warum kann nicht jeder so machen wie er will? Jeder Ladenbesitzer weiß doch am besten, wann seine Kunden zu ihm kommen.“

Michael Bolien: „Ich bin sogar dafür, die Öffnungszeiten per se zurückzufahren. Sonntags nie und samstags nur bis 14 Uhr. Gebt den Menschen mehr Freizeit und Freiheit am Wochenende. Weniger Konsum, mehr Auszeit.“