Wichtiger Ort der Demokratie: Preiserhöhung bei der Gedenkstätte Hohenschönhausen
Kai Wegner spricht von einem Ort mit „internationaler Strahlkraft“. Dieser gerät nun aber in finanzielle Schwierigkeiten durch höhere Kosten und fehlender Anpassung der Fördergelder. Von Jessica Gummersbach

Szenenwechsel! Als Berlins Regierender im Juni dieses Jahres das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen besuchte, sprach er von einem Ort mit „internationaler Strahlkraft“, an dem deutlich werde, wie wichtig „Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit“ seien. Tatsächlich geht diesem wichtigen Ort für Demokratie das Geld aus: Wie der Checkpoint erfuhr, wurden in diesem Jahr 800 Führungen weniger als im Vorjahr und nur gut die Hälfte der politischen Seminare für Schulen angeboten. Der Grund: gestiegene Personalausgaben durch Mindestlohn- und Tarifanpassungen bei gleichbleibenden Fördergeldern von Bund und Land.
Man sei in einer „wirklich unglücklichen Lage“, sagt Direktor Helge Heidemeyer auf Anfrage: Die Eintrittspreise seien festgesetzt, von der Politik sei „aus haushaltstechnischen Gründen“ nicht mehr zu erwarten. Schweren Herzens habe man daher das Angebot reduziert. Für 2025 favorisiert Heidemeyer eine moderate Erhöhung der Ticketpreise: „Dann bin ich optimistisch, dass wir das alte Niveau wieder anbieten können.“ Die Entscheidung fällt zum Jahresende. Aktuell kostet der Normaltarif 8 Euro, Schülerinnen und Schüler zahlen in Gruppen nur einen Euro pro Person.