Der Senat wirbt fürs Radeln, während Berliner für Radwege kämpfen

Die Masse macht’s – und in diesem Fall machen’s sogar mehrere Massen: Auf insgesamt 15 „Kidical Mass“-Demos wollen Familien am Wochenende einen Stadtverkehr fordern, in dem auch Kinder sicher vorankommen. Außerdem steht am Sonnabend die Premiere einer „Senior Mass“ an: Auf einer Tour vom Sachsendamm zum Rathaus Tempelhof wollen Vertreter der am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppe für mehr seniorentaugliche Radwege demonstrieren.

Das Geld dafür hat die Koalition bekanntlich größtenteils gestrichen, aber für Gratis-Gesten wie den alljährlichen Wettbewerb „Stadtradeln“ reicht es noch. Der Verein Changing Cities erlaubt sich anlässlich der morgen startenden Aktion den Hinweis, dass erst 5,9 Prozent des gesetzlich vorgesehenen Berliner Radverkehrsnetzes fertig seien, und will mit dem Team „#SucheSicherenRadweg“ die zweitgrößte Teilnehmergruppe des dreiwöchigen Wettbewerbs stellen. Die ersten Kilometer sollen Freitagfrüh bei einer Tour zum Dienstgebäude von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) gesammelt werden – beim Protest gegen die Verkehrspolitik des aktuellen Senats.