„Neukölln ist nicht Basel“: Außenanlagen von Berliner Schulen bleiben abends geschlossen
In Basel sind Außenanlagen von Schulen auch abends zum Spielen geöffnet. In Berlin unmöglich. Einhellige Antwort der Bezirke: Wegen Vandalismus und Vermüllung nicht umzusetzen. Von Lorenz Maroldt.

„Neukölln ist überall“, meinte einst Ex-Bürgermeister Heinz Buschkowsky. Jetzt gibt sein Nachfolger Martin Hikel eine wichtige Einschränkung zu Protokoll: „Neukölln ist nicht Basel.“ Anlass war eine Checkpoint-Umfrage aufgrund der Mail einer Leserin, die darauf hinwies, dass in der Schweizer Stadt die Außenanlagen der Schulen, anders als in Berlin, auch abends zum Spielen offen sind.
Einhellige Antwort der Bezirke: Hier absolut unmöglich! Sogar Steglitz-Zehlendorf brach einen Pilotversuch am Goethe-Gymnasium wegen Vandalismus ab. Friedrichshain-Kreuzberg teilt ohnmächtig und in Ehrfurcht erstarrt vor dem berühmten Berliner Freiheitswillen mit: Eine Öffnung auch für Anwohner würde „in kürzester Zeit zur Zerstörung schulischer Infrastruktur und zur Schließung von Schulhöfen“ führen. Und auch in Neukölln heißt es: „Wo ein Zutritt möglich ist bzw. war, haben wir regelmäßig Probleme mit Vandalismus oder Vermüllung.” Außerdem (siehe oben): „Neukölln ist nicht Basel.“ Es kommentiert unser Gastautor Max Frisch (Zürich): „Berlin bietet eine Freiheit, die schwer zu ertragen ist.“