Zustand nicht mehr repräsentabel: Zwei Hertha-Denkmale in Berlin am Gesundbrunnen abgerissen
Am Bahnhof Gesundbrunnen wurde eine Schautafel zur Fußballhistorie abmontiert, da die Stele Vandalismus zum Opfer fiel. Direkt nebenan wird Herthas altes Vereinsheim abgerissen. Von Robert Ide.

Hertha BSC – das sind doch die Westend Boys, oder? Von wegen! Gegründet wurde der Verein 1892 in Prenzlauer Berg, groß geworden ist er am Gesundbrunnen. Im steilen Stadion „Plumpe“ bejubelten Nordberliner 1930 und 1931 die einzigen Meisterschaften. Der Vorplatz am Bahnhof Gesundbrunnen ist heute nach Stürmer Hanne Sobek benannt. Bis vor kurzem stand hier eine Schautafel zur bewegten Berliner Fußballhistorie. Nun wurde die Tafel abmontiert – „da der Zustand der Stele aufgrund von Vandalismus leider nicht mehr repräsentabel war“, wie die Bahn auf Checkpoint-Anfrage schreibt.
Nebenan an der Behmstraße wurde nun auch Herthas altes Vereinsheim abgerissen, das zuletzt als Hostel Berlin-Fans beherbergte. Das Bezirksamt Mitte lässt zu dem zertrümmerten Gebäude wissen, dass Stadtplanungsamt und Denkmalschutzbehörde „keine Versagensgründe“ geltend gemacht hätten gegen den Abriss durch den Eigentümer. Über eine Neubebauung des Grundstücks ist bisher nichts bekannt. Aber sucht der Zweitligist nicht noch einen Platz für ein eigenes Stadion? Nebenan auf einem Bolzplatz trainieren sie schon, die Frauen und Männer vom Nordkreuz.