Betrüger vermieten Wohnungen in Häusern, die es gar nicht gibt
Aus der Reihe „Traurige Geschichten, die das Berliner Leben schreibt“: Die Annonce klingt eigentlich ganz ok: 30-qm-Zimmmer in einer Charlottenburger Studi-WG, möbliert, Balkon, 380 Euro - die Adresse: Kohlrauschstraße 3. Genau das Richtige für Lelina, die wegen eines Praktikums vorübergehend nach Berlin ziehen will. Gleich auf mehreren Portalen taucht das Angebot mit Fotos auf, u.a. bei der Wohnungsbörse des Studierendenwerks. Lelina meldet sich bei der Untervermieterin, einer freundlich mit Smiley grüßenden Frau Bourguignant, lässt sich eine Kopie des Ausweises schicken, überweist die Kaution sowie die erste Miete – und reist mit großem Gepäck nach Berlin. Erst hier stellt sie fest: Es gibt in der Kohlrauschstraße eine Haus-Nr. 1 und eine Nr. 5,aber dazwischen klafft eine Lücke – die Nr. 3 existiert hier nicht. Sie ist auf eine Betrügerin hereingefallen. Die Polizei nimmt eine Anzeige auf, macht Lelina aber keine großen Hoffnungen. Sie informiert das Studierendwerk und das Portal „ImmoZentral“, beide entfernen die Anzeige – kurz darauf taucht sie anderswo wieder auf, gleiche Adresse, anderes Bild. Lelina hat nicht mehr genug Geld übrig für ein anderes Zimmer, das sie ohnehin nicht so schnell finden würde, sagt ihre Praktikumsstelle ab und macht sich auf den Heimweg.
Soweit das. Die Kohlrauschstraße 3 ist also keine gute Adresse, und eine Frau Bourguignant vermietet hier nur einen Eindruck von Berliner Betrügereien. Sagen Sie es weiter. Und vielleicht kommt Lelina ja nochmal zurück. Wir finden da schon was.