Grünen-Abgeordnete kritisiert teure Sitzmöbel
Populismus für Anfänger: Die Grünen-Abgeordnete Klara Schedlich regt sich über neues Mobiliar auf. „Endlich haben wir richtig hochwertige Stühle im Abgeordnetenhaus“, sagt sie in einem Instagram-Video. 2500 Euro würden die kosten, habe ihr jemand gesagt. Nur würde die CDU „doch nicht gleichzeitig soziale Projekte wegkürzen und sagen, wir haben kein Geld, und dann für so viel Geld Stühle kaufen“, stellt Schedlich ironisch fest, während genau diese Stühle zu sehen sind.
Puh, na ja. In einem Landeshaushalt von 40 Milliarden Euro ließen sich wohl tausende solcher Vergleiche anstellen – und wahrlich bessere. Zumal den Auftrag für die neuen Möbel nicht die CDU ausgelöst hat, sondern die unpolitische Verwaltung des Abgeordnetenhauses. Diese teilte dem Checkpoint mit, dass insgesamt 79 neue Möbelstücke (Sessel, Couches und Tische) für rund 135.000 Euro beschafft wurden. Macht rund 1700 Euro pro Stück – durchaus marktüblich.
Weiter heißt es: „Der überwiegende Teil des alten Mobiliars war seit 1993 in Benutzung, wies zum Teil irreparable Mängel auf und entsprach nicht mehr den aktuellen, einschlägigen Vorgaben des Brandschutzes für öffentliche Gebäude.“ Zu allem Überfluss haben sich die Grünen offenbar nicht abgesprochen. Als das Abgeordnetenhaus diese vor zwei Wochen selbst auf seinem Instagram-Account vorstellte, postete der Grünen-Abgeordnete Airo Mirzaie darunter: „Sehr schön“, verziert mit einem Herzchen-Smiley.