Warum ein neues Berliner Museum noch immer keine Corona-Hilfen erhalten hat
Gerade einmal drei Wochen war es offen, dann kam der Lockdown. Doch das Selfie-Museum „The Wow“ erhält noch immer keine Corona-Hilfen. Von Felix Hackenbruch

Über Politik und Bürokratie ärgert sich auch Torsten Künstler, Geschäftsführer der „The Wow“ Galerie in Prenzlauer Berg. Am 22. Februar eröffnete das Selfie-Museum, drei Wochen später war Lockdown. Nun steckt „The Wow“ im zweiten Lockdown und die Jobs von 14 Mitarbeitern sind akut gefährdet – denn Finanzhilfen bekam das Museum in neun Monaten Pandemie nicht. „Das Hauptproblem besteht in den Eingabemasken der IBB, die zur Antragstellung die Eingabe von Vergleichsumsätzen aus den Vorjahresmonaten fordern“, sagt Künstler. Da „The Wow“ keinen Vorjahresmonat angeben kann, fließt kein Geld. „Mehrere Rücksprachen über die Service-Nummer der IBB konnten hieran nichts ändern“, sagt Künstler. Nun kommt es für ihn noch härter: Sein Vermieter, die senatseigene GEWOBAG, habe die Miete im Rahmen des Staffelmietvertrags um 64 Prozent erhöht. „Nur noch das Sahnehäubchen auf unserer Tragödie“, sagt Künstler, dem die Privatinsolvenz droht. Nun hofft er auf den medialen Druck – und eine rasche Wiedereröffnung.