Pankow will mit Windrädern Geld verdienen: Die neuen Windkraft-Zonen für Berlin bieten den Bezirken finanzielle Möglichkeiten.
Die acht Windkraft-Zonen, die der Senat beschlossen hat, sorgen für einigen Wirbel. In Pankow erhofft man sich einen Geldsegen für die klamme Bezirkskasse durch Pachteinnahmen. Von Christian Latz

Eins hat der Senat mit seiner Entscheidung für acht Windkraftzonen schon jetzt geschafft: dass sich auch die Berlinerinnen und Berliner mal wie Landbewohner fühlen können. Plötzlich geht’s auch in der Hauptstadt um Abstandsregeln und es werden Landschaftsschutzgebiete gegen die weißen Türme ins Feld geführt. Kurzum: Zufrieden ist mit den ausgewählten Windenergie-Flächen (Checkpoint von gestern) in den betroffenen Bezirken niemand. „Für Spandau sind Windräder auf den Rieselfeldern ein No-Go“, sagte Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU). Und selbst im generell Windkraft-freundlichen Pankow hält man die ausgewählte Zone Blankenfelde/Arkenberge aus Naturschutzgründen für falsch.
Dafür könnten sich in Zukunft in Buchholz-Nord die Rotoren drehen – und Geld in die windstille Pankower Bezirkskasse spülen. „Da sind beträchtliche Pachteinnahmen möglich“, sagt Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) dem Checkpoint. Pro Windrad und Jahr gehe es um 150.000 Euro. „Das ist eine der wenigen Möglichkeiten für uns als Bezirk, Geld einzunehmen“, sagt Koch. Vielleicht wird nun auch in anderen Bezirken der Abstand zur Idee ein klein wenig kleiner.