Mutmaßlicher Vorfall auf Motzstraßenfest: Bodyguard von Kai Wegner soll JU-Chef geschlagen haben

Im Parteinachwuchs herrscht ein Machtkampf, die CDU-Spitze erkennt den aktuellen Chef nicht an. Nun heißt es, einer von Wegners Personenschützer habe den JU-Vorsitzenden attackiert. Von Lorenz Maroldt.

Mutmaßlicher Vorfall auf Motzstraßenfest: Bodyguard von Kai Wegner soll JU-Chef geschlagen haben
Foto: dpa/Fabian Sommer

Bei der Berliner CDU kommt es heute nach Checkpoint-Informationen zum Showdown um den Vorsitz der Jungen Union: Um 16.30 tritt in der Bundesgeschäftsstelle der Partei das Landesparteigericht zusammen, um neun anhängige Verfahren zu klären. Die Hintergründe der erbitterten Auseinandersetzung, die eine komplette Staffel „House of Kärtchen“ füllen würde (in den Hauptrollen: der Abgeordnete Lukas Schaal und der amtierende JU-Vorsitzende Harald Burkart), haben wir im Checkpoint in den vergangenen Wochen beschrieben: Beide Seiten werfen einander manipulierte Nominierungen und Wahlen vor.

Kai Wegner steht an der Seite von Schaal, hat jedoch vor kurzem eine Niederlage hinnehmen müssen: Das Kreisparteigericht ChaWi entschied zugunsten des Burkart-Lagers einen strittigen Delegiertenausschluss. Wegner erkennt Burkart nicht als Vorsitzenden an; Landesgeschäftsführer Dirk Reitze erklärt die Wahl Burkarts im Antragstext ans Schiedsgericht für nichtig und vergleicht sie mit „einem unverbindlichen Gespräch (…) in bierseliger Atmosphäre in einer Kneipe“.

Beim Motzstraßenfest kam es sogar zum Eklat: Mehrere Zeugen berichteten dem Checkpoint, ein Personenschützer Wegners habe den JU-Vorsitzenden, der mit dem Regierenden Bürgermeister sprechen wollte, mit einem kräftigen Schlag auf den Rücken abgedrängt. Die Senatskanzlei teilte dem Checkpoint dazu mit, der Regierende Bürgermeister habe „keinerlei körperliche Auseinandersetzung in beschriebener Weise wahrgenommen“ und „sich auch zu keinem Zeitpunkt bedrängt gefühlt“. Die CDU beantwortete eine Anfrage vorsichtshalber gar nicht. Checkpoint-Prognose: Morgen gibt es hier mehr zu dem Thema.