Erbe der deutschen Teilung: Lufthansa sieht keine Chance für Berlin als Langstrecken-Drehkreuz

Gestern war die Hoffnung noch groß, der BER könnte Europas neues Drehkreuz werden. Heute gibt die Lufthansa ihre deutliche Meinung dazu ab: Berlin könne sich nicht dahin entwickeln. Von Daniel Böldt

Erbe der deutschen Teilung: Lufthansa sieht keine Chance für Berlin als Langstrecken-Drehkreuz
Foto: Andreas Arnold/dpa

Kann der BER die in Turbulenzen geratenen Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt am Main und München ablösen? Das fragte Checkpoint-Kollege Lorenz Maroldt gestern an dieser Stelle. Immerhin 51 Prozent von Ihnen finden, dass der BER das Zeug zum Drehkreuz hat (Umfrage mit knapp 2.500 Teilnehmern). Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und die Flughafengesellschaft sind startklar. 

Und was sagt die Lufthansa? Die verweist auf eine zweiseitige Broschüre, die sie bereits vergangenes Jahr extra für dieses Thema angefertigt hat. Titel: „Langstrecken am BER - Möglich, aber meistens nicht wirtschaftlich“. Dass der BER nur wenige interkontinentale Direktverbindungen habe, liege „anders als immer wieder behauptet weder am mangelnden Willen der Fluggesellschaften noch an fehlenden Verkehrsrechten”. Grund sei die deutsche Teilung: Berlin konnte sich deswegen nicht zum internationalen Drehkreuz entwickeln und habe auch heute noch ein zu geringes Einzugsgebiet, um ein solches zu werden, argumentiert die Lufthansa.

Vielleicht ist es für den Moment aber auch gar nicht schlecht, etwas unter dem Radar zu fliegen – wie Sie auch in unseren heutigen „Berliner Schnuppen“ lesen können (gibt’s exklusiv in der Checkpoint-Langstrecke).