Senat nennt Zahlen zu Gewalt in Berliner Bädern
Von Julius Betschka.
Sommer, Sonne, Sprungturm: Berlins Freibäder waren im letzten Jahr deutlich voller als 2021. 64 Prozent mehr Gäste verzeichneten die fast 60 Berliner Bäder. Das antwortete der Senat auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich und Vasili Franco. Die Anzahl der Gewaltdelikte liegt in diesem Jahr (Stand: 18. Juli) mit 48 Taten bisher noch unter dem Niveau des Vorjahres. 82 Hausverbote wurden in diesem Jahr erteilt. Auffällig ist, dass sich die Zahl der Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahezu verdoppelt hat: Von sieben Delikten im Vorjahr auf zwölf in diesem Jahr.
Der Grünen-Abgeordnete Franco sagte dem Checkpoint: Es brauche einen „stärkeren Fokus“ auf den Schutz vor sexueller Belästigung – auch durch mehr Personal. Schedlich sagte: „Statt Bäder zu Kriminalitätshotspots zu erklären, sollten wir sie als soziale Orte verstehen und in ihre Infrastruktur investieren.“ Ab heute werden die Ein- und Ausgänge im Sommerbad Neukölln von Videokameras überwacht. Bauch einziehen.
+ Update: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass es bereits in diesem Jahr deutlich mehr Besucher in den Berliner Freibädern gegeben habe als im Vorjahr und dass dieser Anstieg bei 64% gelegen habe. Dies entspricht nicht der Antwort des Senats. Tatsächlich handelte es sich um den Anstieg der Besuchendenzahlen von 2021 auf 2022 in allen Bädern.