Anti-Terror-Razzia in Reichsbürger-Szene
Ein wirrer Schlossherr, der nach einem Umsturz in Deutschland mit den alliierten Siegermächten einen Friedensvertrag aushandeln will: Was witzig bis bizarr klingt, steht im Zentrum einer am Mittwoch durchgeführten Groß-Razzia. Der hessische Adlige Heinrich XIII. Prinz Reuß, ein KSK-Soldat, ein ehemaliger Fallschirmjäger und weitere Komplizen aus dem Reichsbürgermilieu sollen eine rechtsextreme Terrororganisation mit dem Ziel eines gewaltsamen Staatsstreichs am „Tag X“ gebildet haben.
Mittendrin: die AfD-Politikerin und Berliner Richterin Birgit Malsack-Winkemann. Sie soll zentrales Mitglied der Truppe gewesen sein. Noch bis vor gut einem Jahr saß sie für die AfD im Bundestag. Danach sollte sie für die Partei ins Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf. Man stelle sich vor: Hätten es andere Fraktionen in der BVV nicht verhindert, hätte die Polizei am Mittwoch wohl die Ordnungsstadträtin von Marzahn-Hellersdorf wegen Terrorverdachts abgeführt. All das ist selbst der AfD zu unangenehm. Dass Malsack-Winkemann noch immer Beisitzerin im Bundesschiedsgericht der AfD ist, löschte die Partei noch am Mittwoch von ihrer Homepage (Beweis hier).