GEMA sorgt für „stille Nächte“: Höhere Gebühren führen zu musikbefreiten Berliner Weihnachtsmärkten

Die GEMA berechnet die Gebühren neu: Relevant ist jetzt die Gesamtfläche des Marktes. Viele Händler spielen keine Weihnachtsmusik mehr. Was also tun gegen die potenzielle Stille? Von Daniel Böldt

GEMA sorgt für „stille Nächte“: Höhere Gebühren führen zu musikbefreiten Berliner Weihnachtsmärkten
Berliner Weihnachtsmärkte ohne "Last Christmas" & Co.? Foto: dpa / Monika Skolimowska

Kein „Last Christmas“ auf vielen Berliner Weihnachtsmärkten, meldete der RBB gestern. Was für manche erstmal nach einer frohen Botschaft klingen mag, hat für viele Marktbetreiber einen ernsten Hintergrund. Die GEMA setzt ihre Vorgabe – demnach für die Höhe der Gebühren die gesamte Fläche des Weihnachtsmarkts relevant ist und nicht etwa nur die Fläche vor der Bühne – seit vergangenem Jahr konsequent um. Folge: Viele verzichten in diesem Jahr ganz auf die (gebührenpflichtige) Weihnachtsmusik.

Was also tun? Selbst singen könnte angesichts des Mangels an Musiklehrer:innen an Berlins Schulen für öffentliche Unruhe sorgen. Eine Schriftliche Anfrage der CDU-Abgeordneten Claudia Wein ergab soeben, dass jede fünfte Musikunterrichtsstunde nicht von einer Musiklehrerin oder einem Musiklehrer gehalten wird – in Neukölln sogar jede dritte.

Zur Not bleibt vielleicht, sich das gute alte Radio einzustöpseln. Der Berliner Rundfunk, Antenne Brandenburg und der Sender 94,3 rs2 starten traditionell nach dem Totensonntag am 26. November mit dem Abspielen von Weihnachtsliedern, teilten die Sender auf Checkpoint-Anfrage mit. Kiss FM spielt ab Dezember „ab und an RnB-Weihnachtslieder“. Radio Eins lässt sich bis zum 1. Advent Zeit. Der Checkpoint wünscht in jedem Fall: eine ruhige (Vor-)Weihnachtszeit!