Berlins Kampf gegen die Verwahrlosung: Neuer Plan gegen das Junkie-WC am Leopoldplatz

Die öffentliche Toilette am Leopoldplatz wird regelmäßig von Drogenabhängigen bis zur Unbenutzbarkeit verdreckt. In Zukunft soll der Zutritt nur noch cleanen Bürgern erlaubt sein. Von Christian Latz

Berlins Kampf gegen die Verwahrlosung: Neuer Plan gegen das Junkie-WC am Leopoldplatz
Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Jetzt wird’s dreckig. Einige öffentliche Toiletten in Berlin werden fortlaufend von Drogenabhängigen belagert und dabei extremst verschmutzt (für Hartgesottene hier ein Foto) oder gleich so beschädigt, dass sie außer Betrieb genommen werden müssen. Das Ergebnis ist immer das gleiche: Andere Bürger können die WCs nicht mehr nutzen. Für die Problem-Toilette am Crack-Hotspot Leopoldplatz hat sich der Bezirk Mitte daher eine neue Idee überlegt: WC-Zutritt nur noch für cleane Bürger. Direkt neben dem Häuschen will Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) einen Bauwagen aufstellen lassen, in dem Sozialarbeiter und eine Reinigungskraft sitzen. „Dort kann man sich den Schlüssel für die Toilette abholen. Ein Drogenkonsument würde den Schlüssel dann nicht bekommen“, sagte sie dem Checkpoint. Damit auch die Drogenabhängigen am Platz weiter auf eine Toilette können, sollen sie ein eigenes WC gleich an ihrem Aufenthaltsbereich erhalten. „Wir werden die Konsumenten sanft dazu ermutigen, nur ihre Toilette zu nutzen“, sagte Remlinger. Berlins Kampf gegen die Verwahrlosung im Jahr 2024: irgendwo zwischen kreativ und hilflos.