Gutachter bescheinigt Bezirk „historische Ignoranz“

Sie erinnern sich an die unsägliche Geschichte des Grundstücks der Familie Wolffsohn am Stölpchensee, die von der Nazizeit bis heute reicht? Der Checkpoint hat mehrfach berichtet, eine Zusammenfassung unseres Kollegen Boris Buchholz finden Sie hier unter diesem Link.
Jetzt liegt dem Checkpoint auch exklusiv das 28-seitige Gutachten des Potsdamer Historikers Thomas Brechenmacher vor.

Hier einige Auszüge aus dem Fazit, das vor allem für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf wegen dessen „historischer Ignoranz“ beschämend ausfällt:

Für Karl und Max Wolffsohn mussten sich die Vorgänge (von 1965) wie eine ‚zweite Arisierung‘ anfühlen. Die Verwaltung nahm weder die Vorgeschichte des Grundstücks noch das Schicksal der Wolffsohns zur Kenntnis, agierte
ohne jeden Versuch, ihr Handeln zu kontextualisieren. (…) Karl Wolffsohn und seine Familie (wurden) hier durch eine Art ‚langen Arm‘ des untergegangenen NS-Regimes ein weiteres Mal geschlagen (…), weil diese Verwaltung nicht in der Lage war, ihre Handlungsmaximen historisch zu sensibilisieren und zu hinterfragen.“

Mehr dazu können Sie am Donnerstag im Tagesspiegel lesen.