Lehrkräftemangel immer dramatischer
zur Begrüßung der neuen Erstklässler (heute geht’s los) schauen wir doch gleich mal auf die neuesten, noch unveröffentlichten Zahlen zur Personalausstattung – und siehe da: Jetzt haben bereits zwei von drei Grundschulen zu wenige Erwachsene am Start (abgesehen von der Elterntaxiquote – da sind wir laut ADAC deutschlandweit spitze). Bei 40 der 360 Grundschulen liegt der Ausstattungsmangel sogar bei mehr als 10 %. Wie soll bei diesem dramatischen Lehrkräftemangel guter Unterricht gelingen?
Auch an den Sekundarschulen wird’s eng: Anstatt mit maximal 26 Jugendlichen (per Verordnung so vorgesehen) beginnen z.B. in Tempelhof-Schöneberg die achten Klassen mit je 27 Schülerinnen und Schülern, wie aus einer internen Mail des Bezirksamts zu erfahren ist – und es könnten noch mehr werden: Zur „Sicherung der Schulpflicht“ sei „ein flexibler Umgang“ mit den Vorgaben erforderlich, schreibt Bildungsstadtrat Tobias Dollase. Die Morgenansprache kann dann demnächst also die BVG übernehmen: Bitte zusammenrücken und die Türen freimachen (und die Schulordnung in der Altpapiertonne entsorgen).
Einen flexiblen Umgang mit Pflichtstunden schlägt dagegen Senatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) vor: Per internem Rundschreiben erlaubt die Bildungsverwaltung den Schulen jetzt erstmals, wegen des Lehrkräftemangels das reguläre Stundenangebot zu kürzen – einzige Ausnahme: die „Kernfächer“. Tja, so sieht’s also aus: Keine Ordnung, keine Pflicht – kein Erfolg (Platz 15 von 16 für Berlin laut Bildungsmonitor). Weitere Infos erfahren Sie hier im Text unserer Schulexpertin Susanne Vieth-Entus.