Rentenbeiträge dürfen unbegrenzt steigen
Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt: Es ist Zeit, dass er geht. Frei nach den DDR-Rockern der Puhdys muss man wohl feststellen: Das gesamtdeutsche Rentensystem hat sich inzwischen überlebt. Das Land ist schlicht zu alt für einen gerechten Generationenvertrag. Deshalb hat die Bundesregierung am Mittwoch das Rentenpaket II beschlossen, nach dem zwar das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent des Durchschnittsgehalts fallen darf, aber die Beitragssätze grenzenlos steigen dürfen. Diese könnten sich für Jüngere laut Prognosen von derzeit 18,6 auf mehr als 24 Prozent summieren und auch die Arbeitskosten verteuern.
„Das ist eine völlige Abkehr von der Vorstellung einer fairen Lastenverteilung zwischen den Generationen“, beklagt Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft. Zumal mit der nächsten Finanznot auch die Garantie der stabilen Renten fallen könnte. Dann müssten viele Menschen womöglich länger arbeiten als sie eigentlich wollen, um nicht in Altersarmut zu fallen. Oder frei nach den Puhdys: Es ist keine Ente – wie spielen bis zur Rockerrente.