Nur bei zwei von sechs Wohnungsgesellschaften entscheidet der Zufall über neue Mieter

20.000 Mal ein neues Zuhause – das vermitteln landeseigene Immobilien-Firmen jedes Jahr. Aber wie läuft das Bewerber-Casting ab? Ein Blick hinter die Kulissen. Von Stefan Jacobs

Nur bei zwei von sechs Wohnungsgesellschaften entscheidet der Zufall über neue Mieter
„Zufalls-Algorithmus“, Vier-Augen-Prinzip uvm: Berliner Wohnungsvergaben sind notorisch intransparent. Foto: Thilo Rückeis/Tagesspiegel

Zusammen bis zu 20.000 Wohnungen vermieten die sechs landeseigenen Wohnungsgesellschaften pro Jahr neu. Die Linken wollten wissen, wie das Casting der Bewerber läuft. Nach Schilderung mehrerer Gesellschaften wurden coronabedingt seit 2020 meist nur etwa zehn Interessierte zur Besichtigung eingeladen. Und welche? Bei zwei von sechs Gesellschaften entscheidet ein Algorithmus („Zufallsgenerator“), bei den anderen soll ein Paket aus Mindestens-Vier-Augen-Prinzip und Compliance-Regeln sicherstellen, dass die raren Wohnungen möglichst diskriminierungsfrei vergeben werden.