Berlin braucht die Solidarität aller

Egal, in welcher Welt Sie heute aufgewacht sind: Wir sind miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Ein Appell. Von Robert Ide

Berlin braucht die Solidarität aller
Foto: Kay Nietfeld/dpa

in welcher Welt sind Sie heute aufgewacht? In der Welt, in der die Stunden immer langsamer werden, weil Ihnen zu Hause langsam die Decke auf den Kopf fällt, während draußen der Frühling einen neuen verlockenden Anlauf nimmt? Oder in der Welt, in der sie keine Sekunde zur Ruhe kommen, weil sie gerade die Schulaufgaben und Tobebedürfnisse Ihrer Kinder, die seelsorgerische Betreuung der Großeltern mit einem Rund-um-die-Uhr-Haushalt und einer nächtlichen Homeoffice-Schicht unter eine Decke zu bekommen versuchen?

Oder leben Sie gerade in einer Welt, in der sich alle Welt bei Ihnen bedankt, weil sie immer noch täglich, fast wie alltäglich zur Arbeit fahren, um Menschen zu helfen, sie zu pflegen, zu beraten, sie bei Ihrer Grundversorgung zu unterstützen in dieser ungewissen Zeit – und müssen Sie deshalb sogar selbst in Angst leben, sich wegen unvermeidbarer menschlicher Kontakte anzustecken mit einer unsichtbaren, möglicherweise todbringenden Krankheit?

Oder sind Sie gerade in einer Welt zu Hause, die sich unversehens nicht mehr weiterdreht, weil sie als Unternehmer, Ladeninhaber, kreativer Künstler plötzlich keine Kundschaft mehr haben dürfen; als Kurzarbeiter mit weniger Geld auskommen müssen?