Checkpoint JWD: München, Magdeburg, Hamburg

Berlin ist schon längst alles, aber nicht alles ist – zum Glück! – in Berlin. Deshalb schauen wir mit dem Checkpoint heute nach „JWD“:

1) Im Berliner Edel-Vorort München soll die Ausgangssperre gelockert werden, Geschäfte und Museen öffnen wieder. Grund ist die über Ostern unter 100 gesunkene Inzidenz. Die RKI-Einschätzung, wonach die über die Ostertage gemeldeten Infektionsfälle nicht die tatsächliche Entwicklung abbilden, ignoriert man in München.

2) In meiner Heimatstadt Magdeburg hat sich der Zoo eine einfallsreiche Einlassstrategie ausgedacht, um Gedränge zu vermeiden. Ich durfte sie erleben. Ein Schildbürgerstreich in vier Akten:

+ Damit es nicht zu voll wird, müssen vor dem Besuch digital Termin-Slots gebucht werden. Es gib vier am Tag à 800 Tickets. Die Buchung kostet einmalig drei Euro, ist aber – wichtig! – nicht das Ticket.

+ Stattdessen muss man den Beleg auf A4 ausdrucken & sich mit fast 800 weiteren Leuten zur gleichen Zeit am gewünschten Tag an der Zoo-Kasse anstellen, um dort den QR-Code auf dem Blatt einscannen zu lassen. Jetzt erst startet der Ticketverkauf.

+ Nun werden die drei Euro von der Kassiererin an der Kasse manuell vom Ticketpreis abgezogen. Eine kontaktlose Zahlung mit EC-Karte war bei meinem Besuch nicht möglich, es ging nur bar. Nach 25 Minuten Wartezeit mit Hunderten hat man ein Ticket.

+ Auf der Homepage weist der Zoo daraufhin, dass man sich auch in die Schlange an der Kasse stellen kann, wenn noch Zeit-Slots frei sind. Wir halten fest: Alles wie immer, nur dass jetzt alle gleichzeitig in den Zoo drängen.

3) In Hamburg herrscht wohl die Langeweile: Im „Miniatur Wunderland“ hat eine rote Modelleisenbahn auf tausenden Gläsern ein Medley klassischer Musikwerke gespielt. Neun Minuten lang dauert das Konzert. Den Tschuut-Tschuut-Weltrekord gibt’s hier zu sehen.