FDP und CDU zu Gast bei Männern von Vorgestern
Zwei Berliner Spitzenpolitiker wollen über ein Messerverbot diskutieren – auf einer Veranstaltung der „Preußischen Gesellschaft”. Die hat fragwürdige Ziele. Von Julius Betschka

Zwei Berliner Spitzenpolitiker in kurioser Gesellschaft: „Messerverbot für das Land Berlin”, so heißt eine Veranstaltung auf der FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja und CDU-Fraktionschef Burkard Dregger am Mittwoch sprechen wollen. Die Vereine „Pro Polizei Berlin” und „Preußische Gesellschaft” laden gemeinsam an den historischen Gendarmenmarkt. Diskutiert werden soll das von der Berliner CDU vorgeschlagene Messerverbot.
Warum sich die erfahrenen Politiker Czaja und Dregger dafür auf ein Podium setzen, das von der „Preussischen Gesellschaft” veranstaltet wird? Unklar. Der Verein ist in der Vergangenheit vor allem durch seinen Kuschelkurs mit den Regimen von Russland und China aufgefallen. Der Gründer, Vereinspräsident und heutige Ehrenvorsitzende, Volker Tschapke, schimpfte 2015 laut B.Z. auf einem Neujahrsempfang des Vereins auf „arrogante Medien”. Später ließ er sich mit dem russischen und chinesischen Botschafter ablichten und soll gesagt haben: „Dass ich das nochmal erlebe: China, Preußen, Russland, eine neue strategische Allianz.“ Ein Ziel des Vereins laut Homepage: „Deutschland soll wieder als Vaterland begriffen werden, dem zu dienen größte Ehre ist.” Checkpoint-Kommentar: Zu Gast bei Männern von Vorgestern – wie passend, dass auch Chaos-Polizist Rainer Wendt mit auf dem Podium sitzt.