Trotz drastischer Kürzungen: Die Berliner Feuerwehr macht Party zur Ehrenzeichenverleihung 2025

Der Aufruf nach weniger Festen und bescheideneren Buffets ging an der Feuerwehr wohl vorbei: Feuerwehrchef Homrighausen plant eine reichliche Feier zur Ehrenzeichenverleihung. Von Lorenz Maroldt und Stefan Jacobs.

Trotz drastischer Kürzungen: Die Berliner Feuerwehr macht Party zur Ehrenzeichenverleihung 2025
Foto: dpa / Soeren Stache

Gerade eben noch forderte der Hauptpersonalrat angesichts drastischer Kürzungen in der Verwaltung einen „Partycheck“ – schon startet Feuerwehrchef Karsten Homrighausen ungerührt die nächste exklusive Sause: die „Ehrenzeichenverleihung 2025“ des Lobbyvereins „Deutscher Feuerwehrverband“.

Laut Ausschreibung (Wirt-121-A UVgO) sollen am 18. Juni zwischen 17 und 21 Uhr in „repräsentativen Räumlichkeiten“ auf Landeskosten 24 Gäste bewirtet werden, und zwar u.a. „mit 72 Canapés in vegetarischen, fischigen und fleischigen Belegen“, Tartar vom Lachs, Risotto, Kalbsfilet und Berliner Cheesecake; dazu gibt‘s edle Säfte, Bier, trockene Weine („ausschließlich deutsche“) und Kaffeespezialitäten („aus einer Siebträgermaschine“).

Weiterhin „ist eine festliche Dekoration zu wählen“; auf den Tischen sollen zehn Blumenvasen stehen, die Sträuße („Biedermeier“) bringt die Feuerwehr selbst mit. Auch Platzkarten sind bereitzustellen, eine trägt den Namen der Innensenatorin.

Da der Feuerwehrchef weiß, dass der Checkpoint täglich die neuesten Ausschreibungen liest, und weil diese hier richtig heiß ist wegen der angespannten Lage in der Belegschaft, trägt der Vergabetext ein Vorwort („Zur besonderen Beachtung“). Darin heißt es, dass die Verwendung der Leistungsbeschreibung „für andere Zwecke“ als der Erstellung eines Angebots ohne Zustimmung „unzulässig und strafbar“ ist. Bitte leiten Sie diese Checkpoint-Ausgabe also auf keinen Fall weiter! Sicherheitshalber können Sie diese E-Mail nach Lektüre übrigens auch ohne Hilfe der Feuerwehr ganz einfach löschen.