Im „East“-Shop gibt es Ayran und ein blinkendes Späti-Schild „Kiosk“. Ansonsten erinnert hier wenig an die große Stadt da draußen, die doch eigentlich gleich nebenan liegt, hinter der Kleinen Gertraudenstraße, die eigentlich eine viel zu große ist und den Verkehr zwischen Alexanderplatz und Potsdamer Platz tosen lässt. Auf Berlins Fischerinsel sind schon zwei Städte untergegangen: Cölln, einst Berlins kleine und dann eingeheiratete Schwester, und Ost-Berlin, Hauptstadt der DDR, deren beliebtestes Speiselokal „Ahornblatt“ nach dem Umbruch von der lokalen Landkarte gerissen wurde. Von den sozialistischen Träumen, die in den Himmel wachsen, zeugen heute noch die sieben massiven Wohnhäuser, die selbst den hoch gewachsenen Bäumen Schatten spenden – und ihren Bewohnern einen atemberaubenden Blick über die Ufer der Innenstadt hinaus. Einst standen hier am Wasser die niedrigen Hütten der Fischer, die am Ufer der Spree mit ihrem Fang handelten – bald 1000 Jahre ist das schon her. Ein paar Kähne an der Spree, die sich am ruhigen Ufer oder am kleinen lauschigen Inselpark begucken lassen, zeugen noch von Berlins kleiner Tradition als Hafenstädtchen. Wie auch die benachbarte Mühlendammschleuse, welche die Stadt – auf vielen Umwegen natürlich – mit dem Meer verbindet.
Text: Robert Ide
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