Durchgecheckt

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Günter Hallas gewann 1974 den ersten Berlin-Marathon. An diesem Sonntag geht der Reinickendorfer mit 77 Jahren wieder an den Start. Foto: Fabiana Zander Repetto

Hallo Herr Hallas, Sie sind der Sieger des ersten Berlin-Marathons, 1974, und ich habe gehört, Sie wollen dieses Jahr wieder mitlaufen – stimmt das?

Das ist korrekt.

Das ist doch eine unglaubliche körperliche Leistung, Sie sind 77 Jahre alt, wie halten Sie sich fit?

Ich laufe täglich, na ja, nicht täglich, vier bis fünf Mal die Woche, zehn Kilometer am Tag.

Haben Sie einen besonderen Ehrgeiz, dass Sie jetzt wieder dabei sein wollen?

Nee, eigentlich nicht. Aber das ist jetzt der 46. Marathon, da wollte ich dabei sein, dann kommt bald der 50., da bin ich schon 81…

Na, die Chancen sind doch nicht schlecht, so fit wie Sie sind.

Ja, ja, aber die Bestzeiten sind natürlich vorbei, 1974 hatte ich mit 2:44 Stunden gewonnen, jetzt geht das eher über vier Stunden.

Haben Sie denn eine besondere Ernährung, dass Sie sich so fit halten?

Nein, ich esse alles, Fleisch, Fisch, Gemüse, meine Frau kocht, ich esse…

Trinken Sie denn auch mal ein Bier?

Na ja, ich trainiere bei der Leichtathletikgemeinschaft Nord, da sind drei Vereine zusammen, ich bin eigentlich BSC Rehberge, und nach dem Training wird ein Bierchen getrunken, ein Hefeweizen, det muss sein… und auch so manchmal… (lacht in sich hinein)

Und jetzt haben Sie auch noch ein künstliches Hüftgelenk.

Ja, aber da ist alles in Ordnung, das ist vor acht Jahren im Waldkrankenhaus Spandau gemacht worden, das ist wieder hundertprozentig.

Auf den Fotos sehen Sie ja aus, als hätten Sie kein Gramm Fett am Körper.

 Ja, det stimmt, ick sag‘ immer, mein Einsegnungsanzug passt mir immer noch.

Gibts beim Berlin-Marathon eine Stelle, die Sie besonders mögen, weil das Publikum da ganz speziell ist?

Nee, eigentlich nicht, die ganze Strecke ist in Ordnung. Besonders ist es dann, wo meine Kinder mit dabei sind, meine Tochter, mein Sohn, und Schwiegersohn, die stehen dann an drei Stellen, da halte ich auch an, jetzt ist es mit meinen Bestzeiten ja vorbei, und bei den Getränkeständen, und dann geht’s weiter...

Toll!

Aber natürlich fällt es mir schon schwer, weil ich ja immer nur noch zehn bis fünfzehn Kilometer trainiere, ich habe dieses Jahr zwei Mal den Halbmarathon mitgemacht, aber irgendwie steh ick det dann noch durch. Allerdings zwei Stunden schlechter als früher, aber da bin ich nicht Letzter, da kommen noch etliche Tausend, die schlechter sind als ich…

Na, so viele, die noch älter sind als Sie, wird es doch kaum geben.

Nee, von den Berlinern sind vielleicht noch zwei oder drei so alt wie ich, die staunen dann und sagen: Mensch Günter, Du läufst ja immer noch. Da sage ich dann: Na ja, es macht noch Spaß.

Herr Hallas, dann drücke ich Ihnen beide Daumen, dass das Wetter super ist, und dass Sie die runde Summe auch noch schaffen, mit 81 kann man ja noch laufen…

Hoffentlich wird es nicht zu warm, dann muss ich schneller laufen, damit ick eher rin komme, bevor die Sonne so raus kommt.